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Die Chronik von Tales of Tamar

Jahr 515
Seid gegruesst, edle Damen und Herren!

Nachdem ich im letzten Chronikeintrag über das Schicksal des Lord Hardenberg berichtete, der von einem Drachen entführt und von Elfen gefangengehalten wurde, gibt es frohe Kunde zu vermelden. Lord Hardenberg konnte nach einer harten Schlacht aus der Gefangenschaft der Elfen befreit werden und kehrte in seine Heimat zurück. Leider bleibt das Reich Hardenberg vom Unglück verfolgt, denn zum wiederholten Male wurde die Hauptstadt von einem grünen Drachen attackiert und eingeäschert. Da es sich dabei immer um denselben Drachen handelt, haben die Bewohner dieses Reiches ihm in einer Art von Galgenhumor sogar einen Namen gegeben. Fortan ist in den Berichten aus dem Hardenbergschen Reiche stets nur noch vom grünen Rüdiger die Rede, wenn der Drache einmal mehr gewütet hat.

Aus dem Reiche des Barbarenanführers Turborius Maximus wurde erst jetzt schlimme Kunde laut. Gaius Minimus, welcher in Diensten des Lord Turborius stand, berichtete in einem öffentlichen Schreiben von dessen Ermordung im Jahre 509. Die Schuld wurde in jenem Schreiben Lord Potter angelastet, jedoch blieb besagter Gaius Minimus entsprechende Beweise schuldig.

Lord Helger hat sich in der Halle der Aushänge über angeblichen Wucher der Lady Maidheike beschwert. Allerdings wurde er sogleich von mehreren Seiten harsch zurechtgewiesen, und dieses, wie ich meine, vollkommen zu Recht. Noch immer scheinen einige Herrschaften nicht verstanden zu haben, daß es alleine dem Verkäufer einer Ware zukommt, deren Preis zu bestimmen. Es liegt in seinem händlerischen Geschick, sowenig Gold zu verlangen, daß die Ware auch gut zu verkaufen ist, gleichzeitig aber auch soviel, daß er Gewinn beim Verkauf macht, Es gab in den vergangenen Jahrhunderten sicher schon oft Streit über angebliche Wucherpreise, und immer haben sich die Preise von ganz alleine nach Angebot und Nachfrage reguliert. Wer sich über den Wucher eines Anderen beschwert, gönnt jenem doch meist nur den Erfolg nicht.

Wieder einmal meldete sich die Stimme des Reiches Narum zu Wort. Die Lady Elenora Dannen beklagte die Tatsache, daß sie mit ihren Ideen und Aktionen als Händlerin gescheitert sei. Nachdem sie nun schon seit vielen jahren auf Tamar ein Reich führt und sich dabei einen guten Namen gemacht hat, scheint sie der vielen Anfeindungen müde zu sein. Besonders der Umstand, daß sie schon sehr lange gegen immer neue Horden von Untoten und Drachen zu Felde ziehen muß, macht ihr wohl sehr zu schaffen. Nun will sie anscheinend ihren Beruf als Händlerin aufgeben und sich, zwar unfreiwillig doch mit ganzer Kraft, dem Kampf gegen die untote Bedrohung widmen.

Zum Schluß sei noch auf ein Ereignis ganz anderer Art hingewiesen. Nach langer Zeit ist endlich einmal wieder eine geplante Hochzeit verkündet worden. Der Barbarenclanführer Arthur gedenkt die holde Lady Nostromo zu ehelichen, und man hofft allgemein, daß es eine wirklich schöne Feier werden wird. Zwar wurden einige Bedenken laut, ob es denn angehen könne, daß ein Barbar eine Dame aus den nördlichen Völkern zum Weibe nimmt, aber diese Bedenken scheinen mir völlig überflüssig.

Tamar, im Jahre 515

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