Seid gegruesst, edle Damen und Herren!
Der Norderbund und Lord Merlin fanden endlich eine Einigung in ihrem Zwist.
Nachdem die Waffen nun schon einige Jahre geschwiegen hatte, zogen sich die
Verhandlungen zu einem Friedensvertrag doch noch arg in die Länge.
Schließlich aber einigten sich beide Parteien auf eine etwas ungewöhnliche
Lösung. Es wurde festgelegt, daß zwischen den ehemals verfeindeten Reichen
ein Grenzstreifen in die Hände zweier anderer Regenten übergeben wird, was
so die Konfliktparteien auf Dauer trennen soll. Diese Aufgabe wurde den
Damen Maidheike und Corinne angetragen und hoffentlich wird damit ein neuer
Streit in dieser Region auf Dauer verhindert.
Nachdem nun schon einige Jahre der Krieg zwischen den Lords Lipsius und
Manbehind tobt, nahm der Streit eine überaus unerwartete Wendung. Lord
Lipsius erklärte nämlich überraschend seine Kapitulation. Zwar hatte ihm
Manbehind arg zugesetzt, aber diese Erklärung kam doch sehr plötzlich. Lord
Lipsius hatte jedoch eine interessante Erklärung parat. Die Götter hätten
seinem Reich angeblich sehr deutliche Signale gesandt, daß eine
Kapitulation unausweichlich wäre.
Wie mir berichtet wurde, ist es nun soweit, daß die Barriere zu den Reichen
der sogenannten Barbarenstämme im Süden gefallen ist. Damit haben diese nun
Zugang zu den ersten Reichen im Norden. Allerdings sind sie bisher nur in
eine Region vorgedrungen, die durch eine weitere Barriere von den
alteingesessenen Reichen getrennt ist, aber es scheint wohl nur noch eine
Frage der Zeit zu sein, bis auch diese Barriere fällt. Wie aber bekannt
wurde, soll es einige Lords aus den alten Reichen gegeben haben, welche
sich mit unlauteren Mitteln einen Vorteil dadurch verschafften, daß sie die
Stelle, an der die Barriere fallen würde, in Erfahrung brachten. Sodann
verstärkten sie genau dort ihre Grenzbefestigungen, um sich so gegen die
Barbaren zu wappnen. Diese Herren sollten allerdings nicht vergessen, daß
es den über unser aller Geschick wachenden Göttern kaum entgangen sein
dürfte, welch unlauteres Spiel sie da getrieben haben und daß sie
möglicherweise eines Tages für ihre Taten Rechenschaft ablegen müssen.
Eine alte Tradition gelangte in der letzten Zeit wieder zu neuen Ehren,
nämlich, daß sich neu angesiedelte Lords und Ladies bei den
alteingesessenen Reichen durch einen Schreiben in der Halle der Aushänge
vorstellen. Daß gibt ihnen zumeist auch die Möglichkeit, erste Kontakte zu
knüpfen, aus denen später vielleicht einmal fruchtbare Handelsbeziehungen
oder sogar Freundschaftsbande mit den altvorderen Reichen oder auch ihren
Nachbarn hervorgehen können. Einige der neuen Siedler veröffentlichen sogar
Berichte, in denen sie von der Geschichte ihres Volkes berichten oder
Erzählungen und dergleichen aus ihrer Kultur weitergeben. Ich denke, meine
geneigte Leserschaft wird mir zustimmen, daß es sehr wünschenswert ist, daß
wir in der Zukunft noch viel mehr solcher Schreiben zu Gesicht bekommen.
Tamar, im Jahre 470