Seid gegruesst, edle Damen und Herren!

Lord Phredo erinnerte neulich in einem Schreiben daran, daß er noch immer Schadenersatz von Lord Samyl fordere. Diesen hatte er vor etlichen Jahren der Piraterie, des Mordes und der Kriegstreiberei bezichtigt. Von Lord Samyl war daraufhin keine Reaktion zu sehen, wie es überhaupt in den letzten Jahren sehr still um ihn geworden ist. Dann plötzlich verkündete Lord Phredo, daß die Ländereien des Samyl herrenlos wären. Seine Städte waren verfallen und vom Regenten fehlt bis zum heutigen Tage jede Spur. Das jedoch warf in den Augen Phredos ein neues Problem auf. Wer sollte ihm nun den ihm durch die Umtriebe Samyls entstandenen Schaden ersetzen? Schließlich erklärte sich kurzerhand Lord Feanor bereit, ihn ausreichend zu entschädigen.

Aus dem Reich der ehrenwerten Lady Rajana erreichte uns die Kunde, daß sie sich von ihren Ämtern zurückziehen wolle. Lady Rajana erklärte, daß sie die Regentschaft über ihr Reich niederlegen werde, um sich ganz der Erziehung ihrer Kinder zu widmen. So bedauerlich ihr Rücktritt ist, um so verständlicher ist doch der Grund dafür. Es sollte allen Eltern soviel an einer umfassenden Erziehung ihrer Kinder gelegen sein, damit die nächsten Generationen aus den Fehlern ihrer Eltern lernen können. Aus vielen Teilen Tamars erreichten Lady Rajana die besten Wünsche für ihr weiteres Leben, welches sie an der Seite ihres Gemahls Feanor zu verbringen wünscht. Tamar verliert mit Lady Rajana eine wichtige Person, die in den wenigen Jahren, die sie als Hochmeisterin des Guridh-Ordens und auch als Kaiserin wirkte, stets durch überlegtes Handeln und ein feines Gespür für diplomatisches Geschick zu überzeugen wußte. Sicherlich aber wird sie die Geschehnisse unserer Welt weiter mit regem Interesse verfolgen und sich vielleicht gelegentlich auch selbst zu Wort melden.

Zuguterletzt sei in diesem recht kurzem Eintrag noch darauf hingewiesen, daß nach langer Zeit wieder einmal eine Hochzeit ansteht. Die holde Lady Ivenhoe und Lord Tankred Bilijam gaben ihre Verlobung sowie ihre bevorstehende Vermählung bekannt. Viele Glückwünsche erreichten sie bereits und es wird sicher eine schöne Feier, welche angesichts der endlich friedlicheren Zeiten auch endlich einmal wieder die Gelegenheit bieten wird, ausgelassen und ohne Sorgen um den nächsten Tag zu feiern. Besonders erfreut zeigte sich der Vater des Bräutigams, Papst Armand Guother, der mir in einem Gespräch in der Taverne anvertraute, er habe schon nicht mehr daran geglaubt, daß Tankred Bilijam doch noch die passende Ehefrau finden könnte.

Tamar, im Jahre 430