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Die Chronik von Tales of Tamar

Jahr 385

Seid gegruesst, edle Damen und Herren!

Erneut gibt es in den Gewässern Tamars Ärger mit Piraten. Nachdem es eine Zeitlang so schien, als würden sich diese seefahrenden Räuber nicht mehr allzuweit vorwagen, häufen sich in den letzten Jahren wieder die Berichte über ihre Verbrechen. Es trifft sowohl kleine als auch große Reiche und die Piraten schlagen stets mit gnadenloser Härte zu. Dabei greifen sie immer nur Handelsschiffe an, welche zumeist ohne eine bewaffnete Truppe an Bord reisen und mit ihren Handelswaren, Gold und Luxusgütern an Bord ein lohnendes Ziel darstellen. Wie immer, wenn die Piraten wieder einmal ihre Aktivitäten verstärken, werden die wildesten Verdächtigungen geäußert, wer denn nun hinter den Übergriffen stecken könnte. Doch wie stets fehlen genaue Beweise und so werden die seefahrenden Reiche Tamars wohl oder übel mit der Plage leben müssen, wenn sie nicht auf all ihren Schiffen noch Soldaten zum Schutz der Ladung einsetzen wollen. Selbst das ist nicht unbedenklich, könnte doch ein Lord, dem ein Schiff eines anderen Herren mit einer Armee an Bord gemeldet wird, an einen geplanten Überfall denken und dieses zur Sicherheit mit Kriegsschiffen angreifen und versenken. Damit könnte es schnell zu einem ungewollten Krieg kommen und so verzichten die meisten Regenten auf Soldaten an Bord ihrer Handelsfahrer und hoffen auf ihr Glück.

Kaum war der Streit zwischen Lord Gygax und Vicomte Geiserich um die Orkbekämpfung beigelegt, da bahnte sich schon neues Unheil zwischen den beiden an. Vicomte Geiserich hatte eine größere Anzahl von Kundschaftern zum Reich des Gygax beordert, wobei sich einige seiner Beobachter unmittelbar in dessen Städten postierten. Lord Gygax ließ daraufhin öffentlich verkünden, daß er alle fremden Kundschafter aus seinem Reich ausweise und forderte Geiserich auf, dieser Weisung unverzüglich Folge zu leisten. Er drohte sogar damit, die Kundschafter, sollten sie sich nicht baldigst von seinem Grund und Boden entfernen, umbringen zu lassen.

Vicomte Geiserich ist aber nun nicht gerade für seine besonders diplomatische Art bekannt und er dachte vorläufig auch gar nicht daran, seine Posten abzuziehen. Wiedermal gab ein Wort das andere und es wurde wild gestritten und geschimpft. Lord Gygax beschuldigte Vicomte Geiserich, ihn bewußt mit der Platzierung der Kundschafter zu provozieren, und natürlich war auch der Verdacht, hinter allem würde der Kaiser stecken, der ihm ans Leder wolle, nicht weit. Vicomte Geiserich wiederum warf Gygax vor, daß er ob einiger Beobachter, die noch dazu keine wirkliche Bedrohung darstellten, völlig überzureagieren. So ging das eine Weile hin und her, doch schließlich lenkte Geiserich dann ein und zog seine Kundschafter ab.

Bittere Kunde erreichte uns aus dem Reich von Lady Marinella. Die Gattin von Graf Lipsius verschwand plötzlich zusammen mit der gemeinsamen Tochter und bis zur Stunde fehlt jede Spur von ihr. Ihr Reich liegt in Trümmern und der Graf ist völlig ratlos. Niemand konnte ihm Auskunft über das Schicksal von Frau und Kind geben und alle Bemühungen, sie zu finden, blieben erfolglos.

Ein weiterer Streit wäre beinahe in einen wirklichen Krieg ausgebrochen. Herzog Cogrouge hatte einige Felder Landes annektiert, auf welche das Kaiserreich Anspruch erhob. Diese Felder befanden sich längere Zeit in Orkbesitz. Nun ist es leider auf Tamar üblich, daß einige Herren oftmals ganze Landstriche über viele Jahre den Orks, Zwergen oder auch Elfen überlassen, und sich nicht um die um sich greifende Plage kümmern oder derer einfach nicht Herr werden. Kommt jedoch irgendwann einmal ein fremder Regent, bekämpft die Orks und erhabt dann Anspruch auf das Land, dann sind sie schnell da und fordern ihr Eigentum zurück. In den Augen einiger Reiche ist das eine Unsitte, in den Augen der anderen nur ihr gutes Recht und dieser Streit wird wohl immer wieder neu ausgetragen.

Nachdem nun Cogrouge einige Morgen besetzt hatte, welche nach Auffassung Geiserichs ihm, und somit dem Kaiserreich gehören, zog der Vicomte mit Armeen auf und griff Cogrouge an. Dieser wandte sich an Kaiser Guother und die beiden verhandelten in aller Stille um eine friedliche Lösung des Konfliktes. Dabei kam es aber zu einem unangenehmen Zwischenfall. In den geheimen Verhandlungen war ein Waffenstillstand zwischen dem Herzog und Kaiser Guother ausgehandelt worden. Leider erreichten die Befehle des Kaisers erst so spät das Quartier von Vicomte Geiserich, daß jener schon die neuen Angriffsziele für seine Truppen festgelegt hatte. Es war nicht mehr zu verhindern, daß seine Armeen eine Stadt von Herzog Cogrouge angriffen und eroberten. Der Herzog wiederum äußerte in einem öffentlichen Schreiben seine Enttäuschung, daß der Waffenstillstand nicht eingehalten wurde. Ja er vermutete sogar, das Ganze wäre geplant gewesen, um seine Gegenwehr zu verhindern. Leider passierte der selbe unverzeihliche Lapsus im darauffolgenden Quartal noch einmal und es bedurfte des ganzen diplomatischen Geschicks des Kaisers, den Ausbruch eines großen Krieges zu verhindern. Mir liegen einige der Schreiben vor, welche in dieser Zeit zwischen den beteiligten Parteien ausgetauscht wurden und diese Verkettung sehr unglücklicher Umstände hätte fast zu einem schlimmen Ende geführt. Nach allem, was ich in Erfahrung bringen konnte, war es tatsächlich nur eine Überschneidung einiger Befehle und nicht der Versuch, Herzog Cogrouge auf diese Weise zu überrumpeln.

Als ich kürzlich meinen Rundgang durch die Taverne machte, wurde mir von einer ungeheuerlichen Tat berichtet. Wie ich früher schon in der Chronik berichtete, griff vor etlichen Jahren Bruder Justus vom Orden des heiligen Willibaldus das Kloster des selbsternannten Papstes Coniglius an. Er hatte erklärt, das Coniglius ein Schwindler und Betrüger sei. Dieser Angriff, der natürlich selbst im Falle, das die Vorwürfe des Justus gegen Coniglius stimmen würden, immer noch unnötig und fehl am Platze war, hatte aber allem Anschein nach keine größeren Auswirkungen und Coniglius kam dadurch nicht zu Schaden.

Danach war es lange Zeit still geworden um Justus, welcher vom Kaiser wegen des Angriffes mit einem Bann belegt wurde und beinahe schien es so, als wäre die Angelegenheit in Vergessenheit geraten. Bei meinem Rundgang durch die Taverne wurde mir dann aber berichtet, daß einige Zeit vorher Samyl von Ottenheim, seines Zeichens Flottenadmiral des Kaiserreiches, lauthals in der Schankstube damit geprahlt hätte, daß er Justus langsam und qualvoll zu Tode gebracht habe. Justus habe um Gnade geschrieen, doch er habe ihn nicht verschont und ihn seiner gerechten Strafe zugeführt. Justus, dessen Land er komplett vereinnahmt hatte, habe diesen grauenvollen Tod für den Angriff auf den Papst verdient, Leider wurde Samyl von den Herren Lipsius und Kuno in Schutz genommen, die der Meinung waren, Samyl hätte vermutlich nur etwas übertrieben und im Übrigen habe er im Auftrag des Kaisers und damit vollkommen zu Recht so gehandelt. Wie ich erfahren habe, hatte Samyl die letzten Getreuen von Bruder Justus jahrelang ausgehungert, weil ihm rätselhafterweise kein direkter Angriff auf dessen Siedlungen möglich war. Man munkelte sogar davon, daß die Götter selbst einen frontalen Angriff verhindert hätten. Davon mag man ja nun halten, was man will, und Bruder Justus war sicherlich nicht frei von Schuld, aber ein solches Ende hatte er nicht verdient.

Tamar, im Jahre 385

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