Seid gegruesst, edle Damen und Herren!
Was lange währt, wird endlich gut, und so sind nun auch alle Ergebnisse der
1. Tamarschen Wettspiele veröffentlicht worden. Alle beteiligten Athleten
sind inzwischen in ihre Heimat zurückgekehrt und sicherlich wird
manchen Ortes schon für die nächsten Spiele trainiert. Stellvertretend für
alle Leistungen seien hier die drei erstplatzierten Athleten in der
Königsdisziplin, nämlich dem Neunkampf, genannt:
1. Lord Roiboosh aus dem Reiche von Baroness Morgana
2. Lares Farning aus dem Reiche von Baron Taurik
3. Durban aus dem Reiche von Lord Charras
In der letzten Zeit geht es in meinem bescheidenen Schreibstübchen oftmals
recht hektisch zu. Nachdem unsere Schiffe nach Nonakesh vorgedrungen sind,
blüht der Handel mit der neuen Welt regelrecht auf. Ständig erreichen uns
Anfragen, Bitten um Lieferungen und Kredite und dergleichen mehr. Natürlich
bedeutet das viel Schreibarbeit, aber zum Glück fließt so auch reichlich
Gold in die Staatskasse und mein werter Dienstherr hat meinen Lohn erhöht.
Was für eine Freude für mich, am Monatsende ein Silberstück mehr im Beutel
zu haben.
Auf ihren Reisen um Nonakesh herum haben unsere Kapitäne noch eine höchst
erfreuliche Entdeckung gemacht.
Sie stießen auf das Land unseres Verbündeten Skar, der vor vielen jahren
aus seiner alten Heimat fliehen mußte und damit ist das Bündnis endlich
wieder vereint.
Es gab viel zu erzählen, denn Skars Mannen hatten eine lange abenteuerliche
Reise über unbekannte Gewässer hinter sich, ehe sie auf Nonakesh eine neue
Heimat fanden. Es waren nur wenige, die diese Reise überstanden und das
letzte Schiff, welches sie bis ans rettende Land brachte, brach kurz danach
vollkommen zusammen. So war ihnen der Weg zurück verwehrt, denn der Bau
neuer Schiffe war vorerst unmöglich. Erst mußten sie sich eine neue
Existenz aufbauen und das vor ihnen liegende Land erforschen.
Auf Nonakesh wird nun, auch dank unserer Lieferungen und der anderer
Herren, die in unserem Fahrwasser ebenfalls die neuen Gestade erreichten,
allenorts Land urbar gemacht, gesiedelt und gebaut. Nachdem nun auch
Schiffe in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen, haben bereits mehrere
Lords begonnen, über den breiten Fluß zu setzen, der Nonakesh vom Kontinent
Elerion trennt. Sie haben begonnen, auf der anderen Seite Land zu besetzen
und neue Siedlungen zu errichten. Sicher werden auch bald die ersten
Schiffe aus der neuen Welt auf der nun bekannten Route zu den alten Ländern
segeln und damit viele neue Kontakte zwischen den verschiedenen Reichen
aufbauen.
Dabei wird ihnen gewiß auch der große Atlas von Tamar helfen, den Lord
Jinx, einer der Bewohner der Insel Minhiriat, angelegt hat. Gegen eine
gewisse Gebühr kann jedermann eine stets auf dem neuesten Stand befindliche
Ausgabe dieses Atlanten erwerben und sich damit vor dem Verlust seiner
Schiffe in unbekannten Gewässern schützen. Neben einer großen Weltkarte,
auf der alle Inseln und Kontinente, die neu entdeckt werden, mit ihrer
Position zu den bekannten Ländereien vermerkt werden, gibt es auch
detaillierte Landkarten der einzelnen Landstriche. Auch mein Dienstherr hat
ein Exemplar dieses Kartenwerkes erworben und ist sehr zufrieden mit der
exakten Arbeit, welche die begabten Kartenzeichner und Landvermesser von
Lord Jinx stets aufs Neue leisten. Ständig tragen sie Informationen von
Schiffen und Kundschaftern aus aller Herren Länder zusammen und erstellen
daraus immer neue Karten.
Aus allen Ländern Tamars erreichte uns in den letzten Jahren Kunde, daß
die
Zwerge mit großen Armeen gegen die Menschen in den Krieg ziehen. Nachdem
immer mehr Herren die Zwerge angriffen, um ihnen das Land zu entreißen, daßjene besetzt hatten, haben sie sich wohl entschlossen, sich nicht einfach
zurückzuziehen. Die Zwergenarmeen haben zum Teil eine erstaunliche Größe
und Schlagkraft und stellen insbesondere für kleinere Reiche eine
erhebliche Bedrohnung dar.
Nachdem es nun schon seit langer Zeit üblich ist, daß sich einige Lords als
Vasallen unter die Lehnsherrschaft von anderen Reichen begeben, sind nun
allgemeingültige Regeln für diese Lehensnahmen verfaßt worden. Darin ist
zum einen geregelt, unter welchen Bedingungen ein Herrscher durch Vergabe
eines Lehens einen Adelstitel führen darf und zum anderen gibt es nun einen
Mustervertrag, der die Verhältnisse zwischen Vasallen und Feudalherren
regelt. Dieser nun allenthalben verwendete Vertrag schafft endlich eine
einheitliche Regelung des Lehnswesens, nachdem dieses in der Vergangenheit
von Fall zu Fall recht unterschiedlich gehandhabt wurde. Zudem wurde
einheitlich die Zahlung eines Zehnten eingeführt, den die jeweiligen
Lehnsherren für ihre Dienste von den Vasallen erheben.