Seid gegruesst, edle Damen und Herren!
In der letzten Ergänzung der Chronik berichtete ich von Lord Raymond, der
die Nachfolge des vor einiger Zeit verstorbenen Lord Jeromir antrat. Dieser
äußerte sich vor kurzem in einem Schreiben, in dem er erklärte, daß er der
Bruder Jermoirs sei, der tatsächlich unter mysteriösen Umständen in der
Hauptstadt seines Reiches verstorben ist. Raymond, ein Bruder des
Verstorbenen, äußerte sogar den Verdacht, daß Herr Faramir, der erklärte
Feind seines Lehnsherren Brightblade, hinter der Sache stecken könnte.
Raymond blieb allerdings jeglichen Beweis dafür schuldig und so haben die
meisten Herren diese Anschuldigung als bloßes Gerücht abgetan.
Nachdem nun Jeromirs Reich in Anarchie verfallen war, hat sich Lord Raymond
auf einem kleinen Stück dieses Landes niedergelassen und will von dort aus
wieder für Ruhe und Ordnung sorgen. Er hat außerdem Baron Brightblade die
Treue geschworen, wie vor ihm schon Jeromir.
Kurz danach erreichte uns ein Brief von Lord Yamada, der Vasall von Jeromir
war und der diesen Dienst auch dessen Bruder erweisen will.
Auch von Baron Brightblade erreichte uns neue Kunde. Er legte kürzlich die
Regentschaft seines großen Reiches in die Hände seines Sohnes, Brightblade
II.
Neue Berichte erzählen wieder von den Elfen, die seit einiger Zeit auf
Tamar gesichtet werden. Einige Gruppen haben ihre angestammte Heimat, die
Dunkelwälder, verlassen und wurden auf dem Gebiet verschiedener Herren
gesichtet. Im Gegensatz zu den Orks erheben sie jedoch keinerlei Ansprüche
auf Gebiete außerhalb der Dunkelwälder. Leider scheint es sehr schwierig zu
sein, mit ihnen in Kontakt zu treten, so daß ihre wahren Absichten immer
noch im Dunkel liegen.
Leider ist das Reich meines Dienstherren mittlererweise nach langen Jahren
des Friedens mitten in einem Krieg gefangen. Wie ich schon früher
berichtete, hat unser Reich eine große Kolonie auf der Insel Exevor, die
nördlich von Eternia liegt. Dort befindet sich die Stadt Norderstedt, von
der aus die Siedler das neue Land in Besitz nahmen. Sie gingen einige Jahre
friedlich ihrer Arbeit nach, bestellten die Felder und förderten die in der
alten Heimat begehrten Erze aus den Minen. Bei den Erkundungen im Umland
waren sie auch auf verschiedene kleine Reiche gestoßen, welche von neuen
Herrschern, aber auch alten Bekannten geführt wurden. So entdeckten sie im
Nordosten Exevors auf einer großen Halbinsel das Reich Agomars, eines uns
bis dahin unbekannten Herrschers und unweit davon im Norden den uns schon
vorher bekannten Lord ONeill. Dieser mußte ja vor etlichen Jahren von
Anorien fliehen, als Baron Brightblade sein Land überrannte.
Während Lord Agomar keinerlei Versuch einer Kontaktaufnahme startete,
meldete sich Herr ONeill bald bei meinem Dienstherren mit der Bitte, ihm
einige Morgen Land von dem unsrigen zu überlassen. Mein Herr, Alberich,
ließ sich auch nicht lange bitten und schenkte ihm 5 Morgen Land. Herr
ONeill wollte noch weiteres Land von uns, und er wollte auch dafür
bezahlen. Da jedoch gerade einige Grenzen zwischen unserer Kolonie und den
Kolonien unserer Verbündeten Taurik und Fox neu geordnet wurden, bat ihn
Alberich um etwas Geduld.
Diese hatte Herr ONeill leider nur kurze Zeit. Dann versuchte er mehrere
kleine Reiche auf Exevor zu kontaktieren, um, wie sich im nachhinein
herausstellte, eine Rebellion anzuzetteln.
Zeitgleich stellten er und Herr Agomar mehrere Armeen auf. Unsere Siedler
hegten vorerst noch keinen Argwohn gegen die Truppenbewegungen, denn wir
hatten ja bis dato keinerlei Streit oder Schwierigkeiten mit den Herren.
Dann jedoch schlugen sie ohne Vorwarnung los, überrannten die Grenzen und
nahmen unsere Ländereien in Besitz.
Die in den Grenzgebieten lebenden Bauern hatten keine Chance und wir hatten
nur wenige Truppen in diesen Gebieten im Einsatz, die die Neuordnung der
Grenzen überwachen sollten. So hatten die beiden Herren vorerst das
Kampfglück auf ihrer Seite und es gelang ihnen, einen Gutteil unserer
Kolonie zu besetzen. Alberich schickte sofort den Befehl zum Ausheben neuer
Truppen nach Norderstedt. Er war sehr enttäuscht vom Verhalten der beiden
Herren, denen er in der Vergangenheit doch keinerlei Feindseligkeiten
entgegengebracht hatte. Er hatte ihnen sogar geholfen, indem er zum
Beispiel die Ländereien Agomars gegen die Orks verteidigte, bis dieser sich
selbst helfen konnte.
Die Verstärkungstruppen brauchten jedoch aufgrund des schwierigen Geländes,
in dem es kaum befestigte Straßen gibt, einige Monate, ehe sie den Kampf
gegen die Eindringlinge aufnehmen konnten. Unsere bereits an der Grenze
befindlichen Mannen stürzten sich unterdessen todesmutig in den Kampf, auch
wenn sie trotz der nur leichten Ausrüstung des Gegners aufgrund dessen
zahlenmäßiger Überlegenheit teils schwere Verluste hinnehmen mußten.
Dann stießen unsere neu ausgehobenen Armeen an einigen Stellen auf schweren
Widerstand, denn besonders Herr ONeill hatte seine Männer zwischenzeitlich
mit besseren Rüstungen und Waffen ausgestattet, als wir vermuten konnten.
Anscheinend erhielten beide Herren starke Unterstützung von einer größeren
Macht im Hintergrund. Allerdings haben wir auch zur Stunde noch keine
echten Beweise über die Identität des Hintermannes.
Nach einigen Monaten des Kampfes erschienen dann auch die Truppen unserer
Verbündeten Taurik und Fox auf den Schlachtfeldern und das Glück begann
sich zu wenden. Inzwischen ist es dem VSZE-Bündnis gelungen, den Großteil
der Ländereien, die uns geraubt wurden, in seinen Besitz zu bringen und
langsam beginnt der Widerstand der Rebellen zu erlahmen.