Seid gegruesst, edle Damen und Herren!
Der Krieg zwischen der Kristall-Allianz und Baron Brightblades Mannen ist
wohl immer noch nicht vorüber. Als Brightblade seine Niederlage erklärt
hatte, stellten seine Gegner sehr hohe Forderungen, um ihm jede Möglichkeit
für einen neuen Krieg gegen sie zu nehmen. Diese Forderungen erschienen ihm
jedoch viel zu hart und so wurden die Kämpfe fortgesetzt. Leider erreichen
mich derzeit nur wenige Informationen aus dem Kriegsgebiet. Zumindest habe
ich aber erfahren, daß die Kristallallianz eines ihrer Mitglieder verloren
hat. Das Reich von Herrn Javaanse wurde von einem Aufruhr erschüttert und
er mußte Hals über Kopf das Land verlassen. Dieser Verlust gibt natürlich
Baron Brightblade wieder neuen Mut und nun wird der Krieg wohl noch eine
ganze Weile andauern.
Auf Eternia dagegen nähert sich der Frieden zwischen den Hopliten und dem
VSZE dem Abschluß. Die neuen Grenzen sind festgelegt und der Vertrag ist
inzwischen von fast allen Beteiligten unterzeichnet. Obwohl es nun schon
seit einigen Jahren keine Kämpfe mehr gab und alles ruhig und friedlich
ist, ist uns allen wohler zumute, wenn der Frieden auch vertraglich
festgeschrieben ist. Die meisten unserer Soldaten sind mittlererweile schon
seit Jahren wieder mit ihren Familien vereint und genießen das ruhige
Leben. Nur einige wenige Truppen dienen noch unter Waffen, da die Orks
immer mal wieder im südlichen Gebirge auftauchen. Sie greifen überraschend
an und attackieren besonders unsere Erzminen. Immer wieder sterben bei den
Angriffen auch einige Bergleute, weil die Orks in dem unwirtlichen Gewirr
von Felsen und Schluchten nur schwer zu stellen sind.
Vor kurzem erreichte unser Reich auch erstmals wieder eine Nachricht
unseres Verbündeten Löwenherz. Wie ich schon früher berichtete, wurde er
aufgrund der Mißwirtschaft seines Bruders von seinem Volk in Schimpf und
Schande davongejagt. Er wagte mit einer Gruppe treuer Gefährten die Flucht
über das Meer und versuchte, eine neue Heimat zu finden. Nun erhielten wir
ein Schreiben, welches bestätigt, daß er auf der Insel Minhiriat eine neue
Stadt gegründet hat und mittlererweile dort ein kleines Reich sein eigen
nennt. Alle unsere guten Wünsche begleiten ihn und wir hören hoffentlich in
Zukunft wieder öfter von ihm.
In letzter Zeit sind auf den Meeresweiten um Eternia gelegentlich kleine
Schiffe zu entdecken. Zwar wurden die Meere schon in früherer Zeit
befahren, aber meist nur mit notdürftig zusammengezimmerten Flößen oder
uralten Schiffen, die noch aus den Zeiten der ersten Siedler stammten.
Diese Seelenverkäufer waren viel zu unsicher, um damit gezielt andere
Inseln anzusteueren oder sogar damit Handel zu treiben. So wurde in vielen
Reichen schon seit Jahren geforscht und es wurden alte Baupläne studiert,
um endlich taugliche Schiffe bauen zu können, die auch bei rauher See und
über größere Entfernungen sicher sind.
Noch ein anderes Problem verhinderte bisher den Einsatz von Schiffen in
größerem Ausmaß. Um die Schiffe ausrüsten und mit Mannschaften versehen zu
können sowie für alle möglichen Vorbereitungen ist die Errichtung eines
Hafens unerläßlich. Leider ist das ein sehr kostspieliges Unterfangen und
es braucht sehr viel Material und viele Bauleute dafür. Erst in den letzten
Jahren konnten sich einige Herren einen solchen Hafen leisten und hatten
nun endlich die nötigen Vorrausstezungen, um in See stechen zu können.
Speziell der Handel mit anderen Inseln war ein guter Antrieb, denn sicher
läßt sich mit dem überseeischen Handel ein gutes Geschäft machen. Auch bei
uns in den Erzlanden wurden jahrelang alte Unterlagen gewälzt und diverse
Forschungen betrieben und es gelang uns schließlich, kleine Handelsschiffe
in guter Qualität herzustellen.
Leider hat die Sache einen entscheidenden Nachteil für uns. Wir haben nun
zwar einen erklecklichen Vorrat an Handelsschiffen, aber keinen Hafen.
Unsere Hauptstadt liegt mitten im Binnenland und es ist momentan unmöglich
für uns, die gewaltigen Leistungen zu erbringen, die nötig wären, um eine
Hafenstadt an der Meeresküste zu gründen.
Alberich hat jedoch einen anderen Weg gefunden, die Schiffe zu nutzen. Er
hat kurzerhand begonnen, diese für klingende Münze auf den Märkten Eternias
feilzubieten. Wenn nun ein anderer Herr eins oder mehrere Schiffe kaufen
möchte, dann werden diese fast vollständig zerlegt und dann mühselig über
Land mit großen Wagen und Pferdegespannen zum Bestimmungsort transportiert.
Dieses Verfahren ist zwar sehr umständlich und teuer, es ist jedoch für
diejenigen Herren, die keine eigenen Schiffe bauen können, vorerst die
einzige Möglichkeit, sich an der Seefahrt zu beteiligen.