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Die Chronik von Tales of Tamar

Jahr 125

Seid gegruesst, edle Damen und Herren!

Werte Herrschaften, leider habe ich keine guten Neuigkeiten. Mein Name ist Kilian und bisher diente ich als Schreibergehilfe. Pergalb ist im letzten Jahr fuer immer von uns gegangen.

Er war schon laenger krank und anscheinend hat er sein Ende kommen sehen.
Er wollte unbedingt noch einmal auf den Gipfel der Kupferzinnen steigen, sein Lieblingsplatz, von dem aus man diesen herrlichen Blick ueber das Land hat. Er wehrte sich vehement dagegen, von irgendjemandem begleitet zu werden und machte sich dann an einem warmen Sommertag auf den Weg. Auf einen langen Stab gestuetzt verschwand er langsam aus meinem Blick.
Als er zwei Tage spaeter noch nicht zurueck war, machten sich alle in Schmiedefeld ernsthafte Sorgen. Er war zwar auch frueher gelegentlich laenger weg geblieben, aber bei seiner angeschlagenen Gesundheit sollte er so etwas lieber lassen.

Pergalb hatte sich schon vor langer Zeit in einer Hoehle gleich unterhalb des hoechsten Gipfels der Kupferzinnen wohnlich eingerichtet. Er meinte immer, dass er dort die besten Ideen fuer Geschichten haette.
Am dritten Tag machte sich eine Gruppe von Maennern auf den Weg, um nach dem Rechten zu sehen. Ich bettelte solange, bis ich mich ihnen anschliessen durfte. Als wir die kleine Hoehle betraten, sahen wir Pergalb am Tisch sitzen, auf seinem kleinen wackligen Hocker, vor sich viele Papiere und Schriftrollen. Die Schreibfeder war aus seiner Hand gefallen, der Kopf auf die Brust gesunken und es sah aus, als ob er schlafen wuerde. Leider aber war alles Leben aus ihm gewichen. Das Einzige, was mir in diesem Moment Trost gab, war die Tatsache, dass er ganz friedlich an seinem Lieblingsplatz gestorben war.

Wir haben ihn dann vor dem Eingang der Hoehle direkt an der steilen Felskante begraben. Nur ein kleiner Steinhuegel und ein schlichtes Schild mit seinem Namen kuenden von seiner letzten Ruhestaette.

Die naechsten Tage und Wochen verbrachte ich in tiefer Trauer. Pergalb war mein Lehrer und Berater in allen Dingen des Lebens gewesen. Ihm hatte ich Dinge anvertraut, die ich sonst niemandem erzaehlt hatte, ihn um Rat gefragt in Dingen, die ich nicht einmal meinem Vater vorgetragen haette. Auch Alberich war von Trauer erfuellt ueber diesen Verlust. Dann jedoch bestellte er mich zu sich. Er meinte, dass das Leben weitergehen muesse, und er bestellte mich kurzerhand zum neuen Schreiber der Erzlande. Ich wollte protestieren, denn ich fuehlte mich noch nicht reif fuer eine solch verantwortungsvolle Aufgabe, aber Alberich liess keine Einwaende gelten. Schon nach kurzer Zeit hatte ich soviel zu tun, dass ich kaum noch Zeit zum Trauern hatte.

Ich werde neben meinen anderen Aufgaben nun also auch die Chronik weiterfuehren. Ich habe ausserdem Alberich um die Erlaubnis zu einer ungewoehnlichen Handlung gebeten, denn ich moechte den Namen meines Menthors annehmen. Da er weiter keine Einwaende hatte und es auch im offiziellen Schriftverkehr dadurch zu keinen Verwirrungen kommt, werde ich fortan den Namen Pergalb fuehren.

Die letzten Jahre brachten uns einen fortgesetzten Krieg gegen die Truppen Siegfried's. Mal mehr, mal weniger heftig wogt der Kampf nun schon lange hin und her, ohne dass sich ein Ende abzeichnet. Waehrenddessen konnte das Buendnis, welchem die Erzlande angehoeren, einen neuen Weggefaehrten fuer unsere Sache gewinnen. Fortan wird Herr Mazrim aus dem Westen Eternia's unsere Allianz verstaerken.

Auch die Orks wagen sich gelegentlich wieder hervor, doch koennen wir sie stets nach kurzer Zeit zurueckschlagen. Zum Glueck arbeiten unsere Waffenschmieden mit voller Kraft und liefern in grosser Stueckzahl Waffen und Ruestungen.

So moechte ich denn nun meinen ersten Chronikeintrag schliessen mit der Hoffnung, dass die geneigte Leserschaft mir gelegentliche Fehler verzeihen moege, denn ich habe noch viel zu lernen.

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