Seid gegruesst, edle Damen und Herren!

Seit kurzem sind wir nun in der Lage, unser Reich zu erweitern. Dazu haben wir mehrere Armeen aufgestellt, diese mit Waffen und Ruestungen ausgestattet und sie dann in die noch unbewohnten Gebiete um unsere Siedlung herum geschickt. Wie wir fast befuerchtet hatten, gab es einige Auseinandersetzungen mit den dort lebenden Ureinwohnern. Dabei gab es leider auf beiden Seiten einige Opfer. Die Ureinwohner greifen immer wieder unsere Truppen an und ziehen sich dann in die Wildnis zurueck. Trotz dieser Widrigkeiten haben wir die Grundflaeche unseres Reiches schon mehr als verdoppelt. Endlich stehen uns ausreichend Rohstoffe zur Verfuegung und die Warenproduktion laeuft hervorragend. Auch die anderen Herren auf Tamar fuegen ihren Siedlungen neue Laendereien hinzu und so wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis alle Gebiete unter ihnen aufgeteilt sind. Leider wirft das neue Probleme auf. Schon jetzt wird der Ton zwischen einigen der Herren immer rauher. Besonders bei einigen Gespraechen in der Taverne und in einigen Schreiben, welche uns erreichten, wird immer oefter mit Waffengewalt gedroht. So wird es wohl eher frueher als spaeter zu Kampfhandlungen zwischen den Herren kommen. Das ist ein wirklich sehr beunruhigender Gedanke fuer mich. Ich hatte wirklich gehofft, dass es fuer immer friedlich auf Tamar zugehen wuerde, aber das ist wohl nicht moeglich. Aufgrund dieser neuen Entwicklungen werden nun auch erste Buendnisse zwischen einzelnen Herrschern abgeschlossen und allerorten wird nach Verbuendeten gesucht und man bespricht das geplante Vorgehen gegen eventuelle Feinde.
Einer der Herren in unserer Nachbarschaft mit Namen Fox ist sogar noch einen Schritt weiter gegangen. Er verbreitete kuerzlich ein Schreiben, in dem er die Gruendung einer Allianz von kleineren Reichen bekanntgab, die zum Zwecke der Verteidigung und des gewinnbringenden Handels zusammenarbeiten wollen.
Leider ist auch einige der wichtigsten Personen auf unserer Insel, naemlich Lord Wolfen, in letzter Zeit durch einen recht rauhen Ton hervorgetreten. Er ist offenbar ernsthaft gewillt, die Zeit der Freundlichkeiten zu beenden. Ich hatte wirklich nicht erwartet, dass ausgerechnet er solch kriegstreiberische Worte findet. Er hat sich sogar mehrmals gegen Lady Morgana gewandt. Ich ging bisher immer davon aus, dass diese beiden einen gemeinsamen Weg gehen wollen. Offenbar ist Lord Wolfen aber fest entschlossen, frueher oder spaeter die fuehrende Macht auf unserer Insel zu werden. Moeglicherweise will er seinen Einfluss sogar auf die umliegenden Inseln ausdehnen, auf denen staendig neue Siedlungen angelegt werden. Mein Herr, Alberich, aeusserte vor kurzem in einem Gespraech mit Taurik, einem Siedler, dessen Reich noerdlich des unsrigen gelegen ist, dass er Lord Wolfen und dessen Verbuendete scharf beobachten wird, da er nicht sicher ist, wohin dessen Treiben noch fuehren wird.
Neulich wurden wir mit einem ganz anderen Problem konfrontiert. Als unser Waffenmeister einer neu aufgestellten Truppe zur besseren Verteidigung noch Holzschilde aus unserer eigenen Produktion aushaendigen wollte, da traute er seinen Augen kaum. Im Lager fand er anstelle der Schilde nur noch vollkommen zerfressene Reste und einen riesigen Haufen Spaene vor. Offenbar hatte eine sehr gefraessige Termitenart innerhalb kuerzester Zeit ueber 200 Holzschilde allerfeinster Qualitaet vernichtet. Ein herber Verlust fuer unseren Ruestzeugvorrat. Der Waffenmeister raechte sich allerdings kurzerhand unter Einsatz von Feuer und verschiedenen Giftmittelchen an den gefraessigen Tierchen.
Bei einem Besuch meines Dienstherren in der Taverne musste dieser uebrigens feststellen, dass einige der Herren die ausgehaengten Nachrichten nicht aufmerksam genug lesen. Angesichts der derzeitigen angespannten Lage sollte so etwas wirklich nicht vorkommen, nochdazu da die fragliche Nachricht von Lord Wolfen persoenlich stammte. Ich moechte hier keine Namen nennen, die entsprechenden Herrschaften werden wissen, dass sie gemeint sind.