In letzter Zeit war nichts mehr über den Krieg zwischen den Lords Faramir, Baltar und Antiker zu erfahren. Jedoch scheint das faramirsche Reich nunmehr endgültig zerstört worden zu sein. Lord Melax nämlich führte die vollständige Vernichtung dieses Reiches als Grund an, die Notstandsgesetze wieder aufzuheben, die in seinem Reich während jenes Krieges galten. Diese sollten zum Schutz seiner Besitzungen auf der Insel Chulak dienen, in deren Umkreis der besagte Krieg ausgefochten wurde.

Im Reich Westwall, das einst von Lord Haffax geführt wurde und nun schon seit vielen Jahren dessen Bruder Avalox als Regenten hat, gingen seltsame Dinge vor. Ein General aus den Truppen des Lord Avalox meldete sich in einem Schreiben zu Wort und forderte dort mehr Sold und bessere Ausrüstung für seine Männer. Als dieses von dem Regenten abgelehnt wurde, rief jener General Mordorok die Truppen zur Revolte auf. Ihm treu ergebene Armeen besetzten Teile des Reiches auf Kasperia und marschierten sogar in Richtung auf die Hauptstadt. Schließlich aber konnten die Aufständischen von anderen Truppen geschlagen werden, welche weiterhin treu zu Lord Avalos standen. Dem General gelang die Flucht zur Nordküste Elerions. Letzte Berichte ließen vermuten, daß er in östlicher Richtung auf dem Seeweg entkommen konnte.

Um Einiges schlimmer entwickelten sich die Geschehnisse um das Reich Korsan. Erst wurde in einem Aushang sehr überraschend verkündet, daß die Grenzen dieses Reiches geschlossen würden. Alle anderen Herrscher wurden aufgerufen, sämtliche Einheiten aus dem Gebiet Korsans abzuziehen, inklusive friedlicher Handelsschiffe und Kundschafter.

Dann meldete sich eine bis dato völlig unbekannte Gruppe zu Wort. Diese, sich selbst als Schwarzer Kreis bezeichnende, Gruppierung übernahm die Regierungsgewalt in Korsan. Der bis dato rechtmäßig regierende Lord Athaulf wurde als Verräter bezeichnet und auf ihn wurde ein hohes Kopfgeld ausgesetzt. Der schwarze Kreis erklärte sogar die Orks zu seinen Verbündeten. Es scheint so, als wäre Lord Athaulf bisher den Nachstellungen des schwarzen Kreises entkommen. Er bat in einem Schreiben andere Regenten um Hilfe. Sie sollten Truppen aufstellen, um in Korsan einzumarschieren und den Aufrührern Einhalt zu gebieten.

Lord Nachtfalke erklärte vor kurzem, er habe einige Waren kostenlos als Starthilfe für neue Reiche auf den Markt gesetzt. Dieses Vorgehen ist schon lange auf Tamar üblich und schon so mancher junge Lord, der gerade erst eine kleine Siedlung gegründet hat, konnte so die Entwicklung seines Reich auf einfache Weise voranbringen. Einiges Befremden löste jedoch die Tatsache aus, daß Lord Nachtfalke neben den üblichen Baumaterialien und Korn auch Waffen und Rüstzeug kostenlos zur Verfügung stellte. Mehrere Lords waren völlig zu Recht der Meinung, daß solcherart Ware als Starthilfe nicht unbedingt geeignet sei.

Der im letzten Chronikeintrag angekündigte Wüstenlauf zu Ehren des Reiches Albion ist nun gestartet worden. Aufgrund der großen Entfernung, welche die Läufer zurücklegen müssen, dauert der Lauf aber immer noch an. So werde ich erst im nächsten Eintrag vermelden können, wer nun den Sieg davongetragen hat.

Die öffentlichen Hallen von Tamar, in denen die Regenten dieser Welt all ihre Schreiben aushängen und auch private Nachrichten austauschen können, wurden neu ausgestaltet. Das neue Aussehen hat bereits viel Lob ernten können. Die Wände erstrahlen in neuem Glanz, sind sie doch mit feinstem Leder bezogen worden. Die alten Zierleisten an Wänden und Säulen wurden entfernt und durch neue Holzarbeiten ersetzt. Diese sind mit hervorragenden Schnitzereien versehen und verleihen diesen Hallen ein frisches und freundliches Aussehen.

Anläßlich dieser Verschönerungsarbeiten ist auch eine weitere Neuerung eingeführt worden. Seit Neuestem gibt es nun den Tamar-Tagesboten. Diese regelmäßig erscheinende Schrift faßt in kurzen, aber sehr treffenden Meldungen die wichtigsten Neuerungen des jeweils letzten Quartales zusammen. Diese Nachrichten werden allen Regenten zugestellt und sie hängen ebenfalls immer aktuell in den Hallen aus.

Tamar, im Jahre 640