Der Krieg zwischen den Lords Azuriel und Baltar brach schon bald nach dem letzten Chronikeintrag mit voller Wucht los. Während es Lord Baltar gelang, einen Teil der Ländereien des Lord Azuriel auf Ragnarök einzunehmen und dort auch eine von dessen Siedlungen zu erobern, schien Lord Azuriel sein Hauptaugenmerk auf die Affeninsel zu legen. Kurze Zeit später war es ihm auch gelungen, die von Lord Baltar dort gegründete Siedlung zu erobern und Lord Baltars Truppen vollständig von der Affeninsel zu tilgen. Auch zur See wurden heftige Gefechte ausgetragen, und zahlreiche erbitterte Seeschlachten wurden geschlagen.

Als ich bei einem meiner leider recht selten gewordenen Besuche in "Al's Eichenfaß" auf Lord Baltar traf, wollte ich von ihm wissen, ob er denn nicht eine Möglichkeit für einen Friedensschluß sehe,. Er zeigte sich jedoch sehr unbeugsam und es schien mir, daß dieser Krieg noch sehr lange andauern würde. Um so mehr wurde ich, wie vermutlich auch viele andere Herrscher, von den folgenden Ereignissen überrascht. Lord Azuriel ließ in den öffentlichen Hallen ein Schreiben aushängen, welches ein detailliertes Friedensangebot beinhaltete. Überraschenderweise ging Lord Baltar kurz darauf auf dieses Angebot ein. Die beiden Reiche einigten sich über Grenzziehungen sowohl auf Ragnarök, als auch auf der ebenfalls umkämpften Insel Torkania. Außerdem verpflichteten sie sich gegenseitig zur Einhaltung des Friedens und zur Achtung der Grenzen und Hoheitsgebiete des jeweils anderen.

Noch überraschender war, daß Lord Baltar Korn an Lord Azuriel lieferte, als dessen Reich kurz nach Beendigung des Krieges von einer Dürre getroffen wurde. Lord Azuriel zeigte sich recht beeindruckt und dankbar ob der großzügigen hilfe aus dem Reiche Baltari, mit welchem er noch vor kurzem so erbittert im Streit gelegen hatte.

Lord MacJones verkündete die Gründung eines neuen Bundes. Nachdem er einst mit Lord Gundahl schon einmal einen Bund geschaffen hatte, möchte er nun einmal mehr ein Bündnis friedliebender Reiche schaffen, welches unter dem Namen "Bund des dagonischen Reiches" bekannt werden soll. Er gab auch einen Hinweis auf eine Halle, in der interessierte Ladies und Lords Schreiben an diesen Bund aushängen können.

Desweiteren gab Lord MacJones die Eröffnung eines Handelszentrums bekannt. Dort kann ein jeder, der Waren benötigt, diese auf einfache Weise bei den Händlern des dagonischen Reiches bestellen. Dazu sind dort Warenmuster ausgestellt und es gibt genaue Angaben zu den einzelnen Gütern und deren Preisen. Wie mir scheint eine hervorragende Idee, welche Lord MacJones sicher so manches Goldstück einbringen wird, da er sich ja auch bisher schon einen Namen als zuverlässiger Händler und Lieferant von Waren aller Art gemacht hat.

Wie kürzlich bekannt wurde, ist eines der bedeutendsten Reiche auf Tamar zerfallen. Das Reich Langenbrauk, früher die Heimstatt des Lord Potter, und seit langem unter der Regentschaft seines Sohnes Pietrus von Langenbrauk stehend, war dem Untergang geweiht, als die beiden Vertreter des Hauses Langenbrauk unter tragischen Umständen zu Tode kamen.

Lord Isidor gab schließlich bekannt, was sich ereignet hatte. Nachdem Lord Albarich II. von Blankenburg schwer erkrankt war, hatte sich Lord Potter, welcher sich schon seit Langem von allen Geschäften auf Tamar zurückgezogen hatte, auf den Weg in die alte Heimat gemacht, um seinem Weggefährten zur Seite zu stehen. Lord Albarich II. war auf die Burg des alten Königs gebracht worden, damit er sich dort einer Kur unterziehen könne. Als auch die Herren von Langenbrauk dort weilten, löste plötzlich ein Blitzschlag einen furchtbaren Brand aus. Diesem Feuer fielen schließlich sowohl Lord Potter als auch Lord Pietrus zum Opfer. Über das Schicksal des Lord Albarich II. war vorerst nichts Näheres bekannt, jedoch wird befürchtet, daß er gleichfalls in den Flammen den Tod fand.

Lord Isidor erklärte weiterhin, daß mit dem Tod Lord Potters, der im Übrigen bis zuletzt den Titel eines Königs innehatte, der Drachenblutbund seine Daseinsberechtigung verloren habe. Er als letztes Gründungsmitglied sagte sich von diesem Bund los und gab gleichzeitig seine Mitgliedschaft zum "Bund von Blankenburg" bekannt.

Tamar, im Jahre 615