Auch dieser Chronikeintrag muß mit einer Korrektur beginnen. Im letzten Chronikeintrag vermerkte ich, daß Lady Lyra, welche Lord Albarich II. von Blankenburg ehelichte, kein eigenes Reich ihr Eigen nennen würde. Dem ist nicht so. Die Lady führte schon einige Zeit ein eigenes kleines Reich und soweit mir bekannt ist, wird sie dieses neben ihren Pflichten als Gemahl des Albarich auch weiterhin tun.

Außerdem sei noch ergänzend zu der erfreulich hohen Zahl von Geburten aus dem letzten Chronikeientrag angemerkt, daß auch Lady Zaira und Lord Angelos Nachwuchs begrüßen konnten. Dem stolzen Elternpaar wurden ein Sohn, welcher auf den Namen Thalim getauft wurde, und eine Tochter mit dem alten Elfennamen Noroelle geschenkt.

Vor kurzem wurde von Lord Azuriel eine interessante Ankündigung gemacht. Er hat anscheinend eine bis dahin unbekannte Insel entdeckt. Seinem Schreiben mit der Bekanntgabe seiner Entdeckung fügte er eine recht detaillierte Karte der neuen Insel bei. Darauf läßt sich eine recht große und weithin dicht bewaldete Insel mit einigen Gebirgszügen erkennen. Lord Azuriel forderte die anderen Herrschaften Tamars auf, die Insel gleich seinem Beispiel zu suchen, deshalb gab er auch keine genaueren Angaben darüber, wo jene Insel zu finden sei.

Schließlich erreichten kurz nacheinander die Ladies Lillie und Zaira das neue Eiland. Beide zeigten sich ebenfalls beeindruckt von der Schönheit dieses Landstriches. Seltsamerweise gab Lord Azuriel der Insel den der gemeinsprache entlehnten Namen "Monkey Island", welches übersetzt "Affeninsel" bedeutet. Nach seinen Aussagen bezieht er sich dabei auf eine Tierart, nämlich die besagten Affen, welche auf jener Insel heimisch ist.

Aus der Zentraltaverne klingen in dere letzten Zeit häufig recht seltsame Geräusche. Auch ich wurde davon überrascht, hatte ich doch aufgrund meiner in den letzten Jahren recht zahlreichen Reisen nur wenig Gelegenheit, die Geschäfte in der Taverne zu überwachen. Der dort schon seit etlichen Jahren angestellte Wirt hat kurzerhand ein neues Spiel zur Belustigung der Gäste eingeführt. Dabei müssen die Mitspieler versuchen, mit Hilfe einer recht schweren Kugel mehrere in einigen Schritt Entfernung aufgestellte Holzfiguren umzuwerfen. Dazu wird die Kugel auf einer extra dafür aufgebauten Bahn mit purer Armeskraft entlanggerollt, bis sie auf die hölzernen Figuren trifft. Diese werden übrigens Kegel genannt, und sie gaben dem Spiel auch seinen Namen. Gewinner ist am Ende, wer die meisten jener Kegel umwirft. Den Gästen scheint das neue Spiel recht viel Vergnügen zu bereiten und so klingt des Öfteren das Rumpeln der Kugel und das Fallen der Kegel aus den Fenstern der Taverne.

Tamar, im Jahre 600