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Die Chronik von Tales of Tamar

Jahr 565
Seid gegruesst, edle Damen und Herren!

Nach der Verkündung der Verlobung von Lady Zaira und Lord Angelos erreichte uns eine ganz ähnliche Nachricht. So haben sich auch Lady Merlind und Lord Jodokus von Gundahl entschlossen, den Bund fürs Leben einzugehen. Ihnen sei an dieser Stelle schon einmal alles Gute gewünscht.

Nachdem das Reich Albion, in dem Lady Ronja die Reichsgeschäfte führt, ohne Führung war, fand sich endlich Abhilfe. Nach dem schweren Unfall, bei dem Lord Helger den Tod fand und bei dem Lady Ronja schwer verletzt wurde, hatte das Volk des Reiches nach einer Person gesucht, welche die Verwaltung übernehmen würde. Schließlich hatte Lady Hetja sich angeboten und sie hat diese Verwaltung auch übernommen. Nur wenige Jahre später gab sie jedoch ihre Tätigkeit mit dem Hinweis auf erhebliche Schwierigkeiten beim Bewältigen dieser Aufgabe wieder auf. Zum Glück ist Lady Ronja inzwischen von den Folgen des Unfalls genesen und sie übernahm die Regentschaft wieder höchstselbst. Auch der aus der Verbindung mit Lord Helger entstammenden gemeinsamen Tochter Lillie scheint es wieder prächtig zu gehen.

Es wurde bekannt, daß der Barbarenführer Arthur auf dem Schlachtfeld den Tod fand. Er hatte eine Zeitlang die Barbarenreiche angeführt. Später wurden mir Informationen zugetragen, nach denen sein Ableben dem Rest der Barbaren sehr gelegen kam. Sie hatten wohl sogar schon seinen Sturz geplant. Die anderen Barbaren machen den Regierungsstil von Arthur für den Niedergang ihrer Stämme verantwortlich. Sie meinen, daß es seine zögerliche Art gewesen sei, welche zu einer Schwächung ihrer Reiche geführt habe. Inzwischen haben sie einen Rat gegründet, dem es gelingen soll, ihre Geschicke besser zu lenken.

Offenbar hat den Barbarenstämmen der frühe Tod ihres ersten Anführers Turborius Maximus weitaus schwerer zugesetzt, als es damals den Anschein hatte. Im Versuch, wieder eine einheitliche Führung ihrer Stämme zu erreichen, haben sie wohl den Falschen gewählt. Natürlich ist es einfach, nun die ganze Schuld am derzeitigen schlechten Ruf der Barbaren, welche in den zurückliegenden Konflikten nicht sonderlich erfolgreich waren, auf den toten Lord Arthur zu schieben. Der kann sich schließlich nicht mehr gegen die Vorwürfe wehren. Andererseits hätte eine straffe und entschlossene Regentschaft durch eine entsprechend durchsetzungsfähige Persönlichkeit sicher vermocht, die verschiedenen Stämme zu einen und damit auch ihre Kampfkraft zu bündeln. So scheint es aber, als hätten sie sich in den zurückliegenden Jahren mehr damit beschäftigt, mit ihrem Schicksal zu hadern, als sich ernsthaft mit der Änderung desselben zu befassen.

Lord Talesien hat seine Suche nach dem Lord Darmok auf Tanagra fortgesetzt. Nachdem er auf Anorien eine Ansiedlung gegründet hat, welche er unabhängig vom Rest des Reiches Avalon, welches einst von Lord Darmok auf Tanagra regiert wurde, führen will, versuchte er die Spur des Vorgenannten auf Anorien zu finden. Schließlich entdeckte er in einer Ruine ein Schriftstück. Dabei handelte es sich offenbar um ein Testament, welches Lord Darmok auf Tanagra auf Anorien verfaßt hatte. Das Schreiben war wohl in schlechtem Zustand, aber es ging daraus hervor, daß der Magistrat Dathon auf El-Adrel zum Erben bestimmt wurde, welcher schon seit Längerem die Geschäfte des Reiches Avalon als Verwalter führt. Noch immer aber ist unklar, ob Lord Darmok auf Tanagra noch auf Anorien weilt beziehungsweise ob er überhaupt noch lebt.

Ebenjener Magistrat Dathon auf El-Adrel griff Ländereien der Lady Xena an. Er besetzte dabei auch mehrere Siedlungen. Als Lady Xena sich nach dem Grund für den ihrer Meinung nach völlig ungerechtfertigten Angriff erkundigte, behauptete Dathon auf El-Adrel, daß die Lady für Piratenüberfälle auf Schiffe verantwortlich sei, die unter dem Banner des Reiches Avalon fahren.

Ebenfalls berichtet wurde von Lord Löwenherz, welcher Schiffe mehrerer Reiche angriff, welche mit ihm nicht im Streit liegen. Schließlich erklärte Lord Löwenherz sein Bedauern über diese Vorfälle, und legte dar, daß jene Angriffe nur Versehen gewesen seien. Das Gebiet, in dem sich die Schiffe aufgehalten hätten, sei schon seit Jahren schwer umkämpft. Dort finden jedes Quartal dutzende Schiffsgefechte statt zwischen den Schiffen des Lord Löwenherz und seiner Verbündeten und denen des Norderbundes und anderer Reiche.

Tamar, im Jahre 565

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