Jahr 65
Seid gegruesst, edle Damen und Herren!
Heute moechte ich meinen neuesten Bericht zur Chronik mit einer
Beschreibung unseres Landes beginnen. Nachdem wir durch unseren
Kundschafter in den vergangenen Jahren viele Berichte von seinen
Streifzuegen durch Tamar erhielten, formte sich allmaehlich ein Bild
unserer Umgegend. Wie ich schon frueher vermutet hatte, liegt unsere
Siedlung auf einer riesigen insel. Es befinden sich ungefaehr 30 Siedlungen
auf dieser Insel. In der Mitte erhebt sich ein gewaltiges Gebirge. Auf
einem Plateau in diesem Gebirge befindet sich ein wundervoller Bergsee mit
herrlich klarem Wasser, dessen Grund sehr tief zu liegen scheint. Auf einer
Halbinsel, welche in diesen See hineinragt, befindet sich sogar eine
Siedlung. Diese Siedlung ist zwar schwer zu erreichen, da sie nahezu
allseitig von Wasser umgeben ist und der einzige Zugang durch schwer
passierbare Felsen fuehrt, aber die Aussicht ist einfach unschlagbar.
Aus den letzten Auslaeufern des Zentralgebirges entspringt im Suedwesten
ein Fluss, welcher an der suedwestlichen Kueste der Insel ins Meer muendet.
Die westlichen Ebenen der Insel sind weitlaeufig mit Wald bewachsen,
waehrend der Osten eher aus weiten lichten Ebenen besteht, welche nur
gelegentlich von Waeldern bewachsen sind. Im Norden gibt es an der Kueste
einige Sumpfgebiete, welche sehr schwer passierbar sind und auch unseren
Kundschafter lange aufhielten. Im Suedosten der Insel erhebt sich unweit
unserer eigenen Siedlung noch ein Gebirgszug, welcher bis zur Kueste
reicht.
Doch genug geschwaermt von den Schoenheiten der Natur, denn ein grosses
Ereignis wirft seine Schatten voraus. Schon lange ist ein grosses Spiel von
den Damen und Herren von Tamar geplant. Dabei schluepfen die
Siedlungsherren in die verschiedene Rollen und erleben dann nachgestellte
Abenteuer. Alle sind schon sehr gespannt und koennen es kaum erwarten, bis
der grosse Spass beginnt. Schon jetzt sind ueberall eifrige Vorbereitungen
im Gange. Schliesslich kann man ja zu so einem Ereignis nicht unvorbereitet
aufbrechen. Hauptsaechlich beschaeftigt die werten Damen und Herren ja die
Kleidungsfrage. Ich hab ja nur eine einfache Kutte und damit nie das
Problem, was ich nun anziehen soll. Mein Dienstherr hat es da schon
schwerer, denn er will ja zu diesem Grossereignis unsere Siedlung wuerdig
vertreten. Vielleicht darf ich sogar mit ihm dorthin reisen und von dem
Spiel berichten.
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